Kegelrobben der Deutschen Ostsee

Kurzname

Kegelrobben der Deutschen Ostsee:

Habitatnutzung, Entwicklung von Liegeplätzen, Standorttreue und Analyse der potentiellen Störungen

FördererBundesamt für Naturschutz (BfN)
LaufzeitSeptember 2017 bis August 2020
ProjektleitungDr. Michael Dähne
ProjektmitarbeiterM.Sc. Linda Westphal

Für mehr als 80 Jahre galten Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste als ausgerottet. Gründe für das Verschwinden des größten heimischen Raubtieres waren Jagd, Habitatverlust sowie die massive Verschmutzung der Ostsee mit Umweltgiften. In den 1980er Jahren drohte das Aussterben der Ostsee-Kegelrobbe, die einstige Population von mehr als 100.000 Tieren war auf etwa 2.000 Robben im Nordosten des Binnenmeeres abgesunken. Seit etwa einem Jahrzehnt werden Kegelrobben wieder ganzjährig an der deutschen Ostseeküste angetroffen, dabei steigt die Zahl der Tiere von Jahr zu Jahr an und unterliegt saisonalen Schwankungen. Die rückkehrenden Kegelrobben befinden sich derzeit in einer sensiblen Ansiedlungsphase, in der potentielle anthropogene Störungen identifiziert werden müssen, um die Robben zukünftig effektiv zu schützen.

In diesem Forschungsprojekt werden die Habitatnutzung, Standorttreue sowie potentielle Störungen in der wiederbesiedelten Region untersucht. Dabei sollen unter anderem Fragestellungen nach der Abundanz der Tiere, der Qualität der Liegeplätze und deren räumliche sowie zeitliche Nutzung aber auch nach den Auswirkungen von Störungen beantwortet werden.

Im Vorhaben werden verschiedene Methoden genutzt:

  • Durch Photo-ID können Kegelrobben identifiziert werden. Hierdurch ist es langfristig möglich die Abundanz und Standorttreue der Robben zu ermitteln.
  • Zusätzlich liefern Webcams und Wildlife Cams kontinuierlich Daten zur Identifikation an verschiedenen Standorten entlang der Küste. Diese ermöglichen die Analyse der tageszeitlichen und saisonalen Nutzung der Liegeplätze sowie die Dokumentation von Störungen über Wasser.
  • Ein Unterwasserschallrekorder wird es erlauben, Störungen durch Schalleinträge, z.B. durch Schiffe einschätzen zu können.

Die Ergebnisse des Vorhabens werden kontinuierlich in verschiedene Schutzabkommen (HELCOM, Meeresstrategierahmenrichtlinie, …) eingespeist. Sie dienen als wissenschaftliche Grundlage für das weitere Management der nach FFH-Richtlinie geschützten Art Kegelrobbe.

Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz finanziert.