Organisation der Stiftung Deutsches Meeresmuseum
Die Organe der Stiftung Deutsches Meeresmuseum sind der Verwaltungsrat, der Beirat und das Direktorium.
Direktorium
Das Direktorium der Stiftung Deutsches Meeresmuseum besteht aus den beiden alleinvertretungsberechtigten Mitgliedern Prof. Burkard Baschek und Andreas Tanschus. Das Direktorium leitet die Geschäfte der Stiftung.
seit 2019 | Direktor des Deutschen Meeresmuseums |
2014-2018 | Kaufmännischer Direktor des Deutschen Meeresmuseums |
seit 2012 | Vorsitzender des Vorstandes der Forschungsstiftung Ostsee |
2004-2014 | Stellvertretender Direktor des Deutschen Meeresmuseums |
seit 2014 | Projektleiter für Planung und Realisierung des Reattraktivierungsprojektes Modernisierung MEERESMUSEUM |
seit 1997 | Projektleiter für Planung und Neubau des OZEANEUMs |
1994-2018 | Fachbereichsleiter Technik in der 1994 gegründeten Stiftung Deutsches Meeresmuseum |
1991-1993 | Technischer Direktor im Meeresmuseum Stralsund |
1988-1990 | Leitender technischer Mitarbeiter in der LPG (P) Daberkow, Mitwirkung an der Umwandlung zur Daberkower Landhof AG, Vorsitzender des Gründungsaufsichtsrats bis 1991 |
1983-1988 | Studium der Ingenieurwissenschaften an der Universität Rostock |
1981-1983 | NVA – Grundwehrdienst |
1978-1981 | Berufsausbildung, Abitur |
seit 1. September 2021 | Direktor, Stiftung Deutsches Meeresmuseum, Stralsund |
seit 2012 | Professor für Küstenforschung und Instrumentenentwicklung, Universität zu Kiel |
2012 bis 2021 | Institutsleiter, Institut für Küstenforschung, Helmholtz-Zentrum Hereon |
2007 bis 2012 | Assistant Professor, University of California at Los Angeles (UCLA), USA |
2005 bis 2006 | Postdoctoral Investigator, Woods Hole Oceanographic Institution, USA |
2003 bis 2005 | Postdoctoral Fellow, Woods Hole Oceanographic Institution, USA |
2003 | Postdoctoral Fellowship, Woods Hole Oceanographic Institution, USA |
2003 | Conference/PODY Award, Physical Oceanography Dissertation Symposium (PODS II), Waikaloa, Hawaii, USA |
1999 bis 2003 | PhD-Arbeit, Earth and Ocean Sciences, University of Victoria, Kanada (Abschluss 2003, Nominierung der School of Earth and Ocean Sciences für den PhD-Award der University of Victoria) |
1999 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Meereskunde, Kiel |
1994 bis 1998 | Diplom Physikalische Ozeanographie, Physikalische Ozeanographie, Universität zu Kiel |
1992 bis 1994 | Vorpdiplom Physik, Universität Heidelberg |
Preise
2018 | Deutscher Preis für Onlinekommunikation im Bereich Wissenschaft und Bildung |
2016 | Best of Science Visualization Award für den Film „Uhrwerk Ozean“, Fulldome Festival Jena |
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat überwacht die Tätigkeit des Direktoriums. Ihm obliegt beispielsweise die Berufung der Mitglieder des Direktoriums, die Änderung der Satzung, Festlegung der Eintrittspreise sowie die Benennung der Mitglieder des Beirats.
Der Verwaltungsrat setzt sich wie folgt zusammen:
- Der Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund,
- ein Vertreter des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern,
- ein Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM),
- vier Vertreter der Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund,
- ein Vertreter des Förderverein Deutsches Meeresmuseum e. V. sowie
- ein Vertreter des Beirats.
Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow.
Beirat
Der Beirat hat die Aufgabe, den Verwaltungsrat und das Direktorium, insbesondere auf wissenschaftlichem Gebiet, fachlich zu beraten und zu unterstützen. Die Mitglieder des Beirats sind ehrenamtlich tätig und werden aus Kreisen der Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Verbände vom Verwaltungsrat bestellt.
Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Henning von Nordheim gewählt.
Ehemalige Museumsdirektoren
Die Entstehung des Deutschen Meeresmuseums Stralsund liegt über 70 Jahre zurück. 1951 zog ein kleines Natur-Museum in Räume des ehemaligen Dominikanerklosters St. Katharinen in Stralsund. Schon bald spezialisierte es sich zum meereskundlichen Ausstellungshaus und entwickelte sich zum meistbesuchten Museum der DDR. Mit Wanderausstellungen erlangte es in Dänemark und der damaligen BRD Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erhielt das Museum mit dem Eintrag in das Blaubuch für national bedeutsame Kultureinrichtungen in den neuen Bundesländern einen zukunftsweisenden Status und wurde in die Stiftung Deutsches Meeresmuseum überführt. Mittlerweile umfasst die Stiftung vier Ausstellungshäuser, das Stammhaus MEERESMUSEUM und das OZEANEUM im Herzen Stralsunds, das NAUTINEUM auf der Insel Dänholm und das NATUREUM am Darßer Ort.
Der in Stralsund geborene Pädagoge und Biologe Prof. Dr. Otto Dibbelt (1881-1956) begann ab 1925 als Leiter eines Heimatkundemuseums in Kolberg eine umfangreiche kulturhistorische und naturkundliche Sammlung aufzubauen, die er mit Hilfe seines Privatvermögens und seiner Vernetzung auf dem Kunstmarkt stetig erweiterte. Es war Dibbelts Jugendtraum, in seiner Vaterstadt Stralsund ein naturwissenschaftliches Museum aufzubauen. So erwarb er schon 1925 für den Kolberger Naturwissenschaftlichen Verein das Skelett eines im August 1899 am östlichsten Mündungsarm der Oder bei Dievenow tot angetriebenen Finnwals. Nach der Museumsgründung wurde der Wal dann in der Katharinenhalle aufgestellt. Dibbelt hielt daran Vorlesungen über diese Giganten der Meere ab. In den ersten Nachkriegsjahren, ab 1947, nutzte Dibbelt jede weitere Möglichkeit, Sammlungsgut in Stralsund zu konzentrieren. Im Jahre 1951 gründete Dibbelt dann ein Naturkundemuseum in Stralsund. Das heutige MEERESMUSEUM in Stralsunds Altstadt hat seit 1951 sein Domizil im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen. Es ist der älteste Standort der Stiftung Deutsches Meeresmuseum.
Informationen zur Sammlung Dibbelt
Nach dem Tod von Otto Dibbelt übernahm Sonnfried Streicher (1929-2022) im Jahr 1956 die Position als Museumsdirektor. Direkt zu Beginn seiner Amtszeit nutzte Streicher die Möglichkeit das Museum umzugestalten. Mit dem Fund der Lederschildkröte Marlene eröffneten 1965 die ersten meeresbiologischen Ausstellungen und das Museum erhielt eine neue Ausrichtung. Im darauffolgenden Jahr wurde es offiziell als „Meereskundliches Museum Stralsund“ benannt. Ab 1974 hieß es dann „Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR“. In den folgenden Jahrzehnten prägte Sonnfried Streicher die Arbeit des Museums mit verschiedenen Forschungs- und Sammelreisen. Das Ausstellungshaus entwickelte sich in den 1980er Jahren zum meistbesuchten Museum der DDR bzw. nach 1990 Norddeutschlands.
Am 10. Juni 2022 verstarb der ehemalige Museumsdirektor Dr. Sonnfried Streicher.
Nachruf von Dr. Peter Danker-Carstensen lesen
Statement nach Sichtung von Stasiunterlagen über den ehemaligen Museumsdirektor Dr. Sonnfried Streicher
Nach dem Bekanntwerden der Tätigkeit des ehemaligen Museumsdirektors Dr. Sonnfried Streicher für den Auslandsgeheimdienst der Staatssicherheit der DDR im Jahr 2023, beauftragte das Deutsche Meeresmuseum einen Historiker mit der Aufarbeitung der einsehbaren Stasiunterlagen. Diese Akten umfassen den Zeitraum von 1964 bis 1984. Es ist davon auszugehen, dass Dr. Streichers Tätigkeit für die Stasi um 1984 endete. Im Rahmen von Dienstreisen nach Westdeutschland, Westberlin und Skandinavien sollte er offensichtlich im Vorfeld geplanter Geheimdienstaktionen bestimmte Örtlichkeiten und Gegebenheiten auskundschaften. Mit zunehmender Bekanntheit als Direktor des Meeresmuseums beschränkten sich seine Berichte später nur noch auf die besuchten Orte, die dortigen Museen und die getroffenen Personen. Keiner der wenigen Berichte aus dem beruflichen Umfeld Streichers oder über seine Kontaktpersonen in ausländischen Museen bzw. Aquarien enthält negative oder herabsetzende Aussagen.
Sonnfried Streicher prägte in seiner 40-jährigen Amtszeit als Direktor maßgeblich die inhaltliche Ausrichtung und Entwicklung des damaligen Meereskundemuseums. Auch während seines Ruhestands blieb er dem Museum eng verbunden. Ebenso wie Streichers unstrittigen Verdienste für das Museum ist nun auch dieses politisch geprägte Kapitel des früheren Direktors Bestandteil der Museumsgeschichte. Die weitere Aufarbeitung des Nachlasses von Sonnfried Streicher erfolgt unter enger Mitwirkung eines Historikers.
(Stralsund, 15.01.2024)
Im Jahr 1995 übernahm Dr. Harald Benke den Direktorenposten der Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Der leidenschaftliche Walforscher entwickelte die wissenschaftliche Arbeit und die Ausstellungen des Deutschen Meeresmuseums maßgeblich weiter. In seiner Amtszeit bis zum Jahr 2021 öffneten das NAUTINEUM sowie das OZEANEUM. Letzteres erhielt im Jahr 2010 die Auszeichnung als Europas Museum des Jahres.
Dr. Harald Benke engagierte sich deutschlandweit und international in zahlreichen Fachkreisen und Verbänden und steht mit dem Deutschen Meeresmuseum auch im Ruhestand weiterhin als assoziierter Wissenschaftler in enger Verbindung.