Ausstellungsplanung für das MEERESMUSEUM
Die für die Geschichte des Hauses wichtigen Exponate wie Eisbär, Krake, Finnwal und Lederschildkröte erscheinen in einem neuen Umfeld. Insgesamt wird es vier neue Ausstellungsbereiche geben, die mit modernen Medien und neuen Exponaten ausgestattet werden.
Das Modell der Lederschildkröte „Marlene“ gehörte ein halbes Jahrhundert zu den Besucherlieblingen im MEERESMUSEUM.
Ab dem Eröffnungssommer 2024 können sich Museumsgäste doppelt freuen, denn „Marlene“ wird zweimal in der Ausstellung zu sehen sein. Das Originalmodell zieht in eine Vitrine. Ein neu angefertigtes Exponat aus Bronze wird als betastbares Modell die Gäste begrüßen.
„Die Werft“ im Interview
Interview mit Swen Sieber über die Ausstellungsplanung des MEERESMUSEUMs
Im Gespräch mit Swen Sieber, Geschäftsführer der Agentur „Die Werft“, haben wir über die zukünftige Ausstellung des MEERESMUSEUMs gesprochen. Woran wird momentan gearbeitet? Welche Herausforderungen bringt das Projekt mit sich? Und worauf können sich Gäste in Zukunft im MEERESMUSEUM freuen?
In welcher Form arbeiten Sie an der Modernisierung des MEERESMUSEUMs mit? Worin liegen Ihre Schwerpunkte?
Unser Fokus liegt auf der Ausstellungsgestaltung. Wir greifen die gewünschten Ausstellungsinhalte auf und entwickeln, im engen Diskurs mit dem Deutschen Meeresmuseum, die Botschaften in dreidimensionaler, grafischer und digitaler Form sowohl konzeptionell als auch planerisch. Dabei berücksichtigen wir auch immer die Perspektive des zukünftigen Museumsgastes.
Als Geschäftsführer des Büros Die Werft, Raißle & Sieber PartG, sind die Aufgaben natürlich sehr vielfältig. Es freut mich, dass ich dieses Projekt tatsächlich von der ersten Skizze an, in den meisten Belangen persönlich betreue.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Es gibt keine typischen Arbeitstage. Das ist schön, spannend und manchmal auch aufregend!
Wie viele Personen sind am Projekt beteiligt und was sind deren Aufgaben?
Es wirken je nach Projektfortschritt und Dauer mehrere Personen daran mit.
Ein bis zwei Innenarchitekten planen nahezu durchgehend den Innenausbau mit Raumorganisation, Vitrinen inklusive der Inneneinrichtung und Sonderbauten sowie der Ausstellungsbeleuchtung. Hierbei haben sie alle beteiligten Gewerke im Blick.
Ein Medienplaner entwickelt die digitalen Spiele und Vermittlungen und behält die Schnittstellen zur digitalen Infrastruktur im Auge.
Ein bis zwei Grafikerinnen erstellten das Grafikkonzept für Print und digitale Medien sowie das Leit- und Orientierungssystem für den Rundgang. Ab der Ausführungsphase sind dann beide mit dem Feinlayout und der Produktionsüberwachung ausgelastet.
In der Bauphase sorgt zusätzlich unser Bauleiter dafür, dass die Ideen auch in der Umsetzung qualitativ und termingetreu Wirklichkeit werden.
Die Schnittstellen sind dabei so fließend, dass dies nur als ein Team funktioniert.
Was gefällt Ihnen besonders gut an dem Projekt? Worin sehen Sie besondere Herausforderungen?
Der Charme des Gebäudes und der liebevoll erstellten Objekte und Exponate ist außergewöhnlich. Viele haben das Museum über Jahrzehnte geprägt oder wurden geprägt, ob als Mitwirkende oder als Gäste.
Bei der Modernisierung ist also darauf zu achten, alle mitzunehmen und ein neues Besuchserlebnis zu kreieren – mit transparenten und zurückhaltenden Mitteln – denn die Katharinenhalle selbst ist auch ein Exponat.
Gibt es ein Highlight, worauf Sie sich schon besonders freuen?
Der „sardine run“ schwebt gleich nach dem Eintreten über den Köpfen. Lebensgroße Haie, Delfine und ein Wal umkreisen einen Sardinenschwarm und von oben tauchen Vögel nach der Beute. Dabei sind die Räuber statische Nachbildungen während die zigtausend Sardinen „als animierte Wolke“ zu entkommen versuchen.
Was möchten Sie gerne über sich und Ihr Unternehmen mitteilen?
Wir arbeiten nach dem Credo „Das Wesen der Dinge begreifbar machen“ und das gelingt.