Aquarienreise durch das Deutsche Meeresmuseum

Artenvielfalt erleben

Artenvielfalt und facettenreiche Unterwasserwelten in unseren Museumsstandorten erleben.

Wir starten mit dem Meer vor unserer Haustür – der Ostsee. Das NATUREUM, mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gelegen, zeigt die urtümliche Natur dieser Region. Aalmutter, Scholle oder Schnäpel sind in typischen Flachwassergebieten der Ostsee zu finden und können auch im NATUREUM beobachtet werden.

Im OZEANEUM erleben Gäste die Unterwasserwelt der nördlichen Meere. Die Entdeckungstour im Ostsee-Aquarium beginnt mit dem Stralsunder Hafenbecken und führt über die zentrale Ostsee bis in das Kattegat. Museumsgäste treffen hier auf charakteristische Tiere des Binnenmeeres, wie Ohrenquallen, Störe, einen Heringsschwarm oder Seehasen.
Die Reise durch die Unterwasserwelt der nördlichen Meere führt von der Ostsee in den Nordsee-Nordatlantik-Rundgang. Die Schaubecken zeigen die Lebensräume vom Wattenmeer bis in den „offenen Atlantik“.

Eintauchen in tropische Unterwasserwelten können Museumsgäste zukünftig im MEERESMUSEUM. Die Entdeckungstour präsentiert die Lebensräume von der Karibik, über den Pazifik bis in den Indischen Ozean.


Eintauchen in die nördliche Unterwasserwelt im OZEANEUM

Ostsee

Aal

~Anguilla anguilla~

Gut erkennbar an ihrer länglichen Körperform schlängeln sich die Aale durch das „Stralsunder Hafenbecken“. Die Männchen können bis zu 60 Zentimeter groß werden. Weibliche Aale werden mit einer Länge von maximal 150 Zentimetern deutlich größer. Diese besonderen Tiere fallen aber nicht nur durch ihre außergewöhnliche Körperform auf: der Aal kann in fast allen Gewässern leben, solange er über einen Fluss ins Meer gelangt. Wenn diese Fische geschlechtsreif werden, wandern sie über 5 000 Kilometer weit in Richtung Westen. In der Sargassosee treffen sie sich zur Paarung. Der Nachwuchs gelangt anschließend mit dem Golfstrom zurück an die Küsten Europas.

Seehase

~Cyclopterus lumpus~

Diese im Nordatlantik sowie in Nord- und Ostsee heimischen Fische sind überraschenderweise keine guten Schwimmer. Um in strömungsreichen Gewässern zu ruhen, saugen sie sich mit den zu einer Saugscheibe umgeformten Bauchflossen am Felsen fest. In der Laichzeit färben sich die Seehasen-Männchen orange, wohingegen die Weibchen ihre blaugraue Färbung behalten.

Hering

~Clupea harengus~

Der Hering, vielen als Speisefisch bekannt, kann eine Länge von bis zu maximal 45 Zentimetern erreichen. Typisch für diesen Fisch ist das Schwimmen in großen Schwärmen. Im OZEANEUM lässt sich dieses Verhalten in einem zylinderförmigen raumhohen Aquarium eindrucksvoll beobachten. Je nach Lichteinfall glänzen die Schuppen bläulich bis grünlich silbern.

Ohrenqualle

~Aurelia aurita~

Die Ohrenqualle verdankt ihre Bezeichnung den vier runden Formen in ihrem Schirm. Hierbei handelt es sich um die Geschlechtsorgane, die durch den transparenten Schirm zu sehen sind. Mithilfe von Lichtsensoren orientieren sich Medusen, die umgangssprachlich gerne als „Quallen“ bezeichnet werden, im Wasser und lassen sich gemächlich von der Meeresströmung treiben. Sehr aktive Schwimmer sind sie nicht, dafür haben die Tiere mit dem schönen lateinischen Namen „Aurelia aurita“ mehrere Leben. Was als Ei beginnt, entwickelt sich zur Larve und später zum Polypen. Stimmen das Nahrungsangebot, die Wassertemperatur und der Salzgehalt im Wasser, so schnürt der Polyp bis zu hundert kleine Medusen ab. Diese Stationen der Entwicklung werden auch in den Ostsee-Aquarien im OZEANEUM nachvollziehbar. Hier präsentieren mehrere Becken die verschiedenen Entwicklungsstadien der Ohrenquallen aus der hauseigenen Nachzucht.


Nordsee und Nordatlantik

Kurzschnäuziges Seepferdchen

~Hippocampus hippocampus~

Auffällig für dieses Seepferdchen sind die über jedem Auge gewachsenen Dornen. Zudem ist die typische Schnauze bei dieser Art im Vergleich zu anderen Seepferdchen kurz – daher auch der Name „Kurzschnäuziges Seepferdchen“. Seine Farbe kann sich je nach Stimmungslage ändern. Wie auch bei anderen Seepferdchen-Arten bringen die Männchen den Nachwuchs zur Welt. Sie sind daher gut an ihrer sichtbaren Brusttasche am Bauch von den Weibchen zu unterscheiden.

Gemeiner Seeteufel

~Lophius piscatorius~

Der Seeteufel zählt mit einer Länge von einem bis zu zwei Metern zu den größeren Meeresbewohnern. Dennoch ist er auf sandigen oder schlammigen Meeresböden oft nur schwer auszumachen. Dank seines flachen Körpers und seiner exzellenten Tarnung gräbt er sich teilweise in den Untergrund ein und bleibt so gut verborgen. Mit seiner „Angel“ lauert er so auf vorbeischwimmende Beutefische. Während der Fortpflanzungszeit legt das Weibchen rund eine Million Eier ab, die durch ein gallertartiges Laichband zusammengehalten werden.

Kompassqualle

~Chrysaora sp.~

Gut zu erkennen ist die Kompassqualle an ihrer charakteristischen Zeichnung. Die an eine Kompassrose erinnernden gelbbraunen, orangen, roten oder dunkelbraunen Bänder verlaufen strahlenförmig über den 25 bis maximal 35 Zentimeter großen Schirm. Mit den Tentakeln, deren Länge das Fünffache des Schirmdurchmessers erreichen kann, sollten Menschen lieber nicht in Berührung kommen. Das enthaltene Nesselgift kann zu Hautreizungen oder gar Kreislaufbeschwerden führen.

Weißgefleckter Glatthai

~Mustelus asterias~

Weißgefleckte Glatthaie kommen sowohl in der Ost- als auch in der Nordsee und dem Nordatlantik sowie dem Mittelmeer und dem Ostatlantik vor. Der Name Glatthai leitet sich von den Hautzähnen der Haie ab, die bei Glatthaien besonders klein sind, sodass die Tiere im Vergleich zu anderen Haien eine glatte Haut besitzen. Glatthaie zählen zu den lebendgebärenden Haien und bringen nach einer Tragzeit von ca. sieben bis neun Monaten sieben bis fünfzehn lebende Jungtiere mit einer Größe von ca. 30 Zentimetern zur Welt. Haie sind keine besonders führsorglichen Eltern und überlassen den Nachwuchs sofort sich selbst. Da große Haie oft kleine Haie fressen werden unsere tragenden Weibchen kurz vor der Geburt von den restlichen Haien separiert.

Nicht alle weißgefleckten Glatthaie haben weiße Flecken, sodass die Tiere leicht mit dem gemeinen Glatthai (mustelus mustelus) verwechselt werden können. DNA-Analysen haben ergeben, dass es sich bei allen Tieren im OZEANEUM um die weißgefleckten Glatthaie handelt, auch wenn nicht alle die namensgebenden weißen Flecken tragen.