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Stralsunder Wissenschaftler ist mit Antarktis-Geräuschen von Forschungsreise zurück

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Mit zahlreichen Aufzeichnungen von Umweltgeräuschen und Pinguinrufen ist Dr. Michaël Beaulieu, Koordinator im Forschungsprojekt „Hearing in Penguins“ am Deutschen Meeresmuseum, aus der Antarktis nach Stralsund zurückgekehrt.

Der Stralsunder Wissenschaftler war im Dezember mit einem Forschungssegelschiff von Ushuaia zur Antarktischen Halbinsel gereist. Ausgestattet mit Mikrofon und Hydrofon hat er entlang der Küste verschiedene Geräusche aus dem natürlichen Lebensraum von Pinguinen aufgenommen. Neben lauten Rufen in den Pinguin-Kolonien zeichnete er beispielsweise Walgesänge unter Wasser auf.

„Eselspinguine klingen entspannt und melodiös, während Zügelpinguine aggressiver und mit einer metallischen Stimme singen“, berichtet Beaulieu. „Zusammen bilden diese unterschiedlichen Arten ein Orchester, das ein lautes und mehr oder weniger harmonisches Konzert spielt.“

Das deutsch-dänische Projekt „Hearing in Penguins“ untersucht bis März 2021 die Hörfähigkeiten von Pinguinen. Die neugewonnenen Daten aus der Antarktis werden in den nächsten Wochen ausgewertet und geben Antworten auf Fragen über das natürliche Umfeld in der Antarktis: Wie stark unterscheiden sich die Gesänge zwischen verschiedenen Brutplätzen? Wie laut ist es dort durch natürliche Geräusche an Land und im Wasser?

Des Weiteren trainieren Projektpartner an den drei Standorten Odense, Warnemünde und Stralsund neun Pinguine, um Hörkurven der Vögel, sogenannte Audiogramme, in der Luft und unter Wasser zu ermitteln. Perspektivisch soll das Projekt so zeigen, wie sensibel Pinguine auf Unterwasserschall reagieren. Diese Daten dienen als Grundlage, um Gefährdungen von Pinguinen durch lärmintensiven Schiffsverkehr oder geophysikalische Erkundungen einschätzen zu können.

Die Studie „Hearing in Penguins“ wird vom Umweltbundesamt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

Text: Deutsches Meeresmuseum (DMM)