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MEERESMUSEUM Stralsund zeigt lebensechte Modelle von Seekuh und Kalb

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Seit heute werden die Gäste des MEERESMUSEUMs von einer Seekuh und ihrem Jungen „verabschiedet“. Die originalgetreuen Nachbildungen beeindrucken im Ausgangsbereich unweit des Schildkrötenbeckens durch ihre Lebensgröße und naturnahe Gestaltung.

Das weibliche Tier ist stattliche drei Meter lang und ca. 60 Kilogramm schwer, ihr Junges 1,20 Meter groß bei etwa 10 Kilogramm. Mit Hilfe eines Seilers haben die Museumspräparatoren die Seekuhmodelle in die richtige Position gebracht, so dass sie nun über den Köpfen der Besucher „schwimmen“.

Die Objekte stammen vom Tierpräparator Daniel Salzer aus Neustadt an der Weinstraße. Beide Tierkörper wurden aus einem PU-Schaumblock heraus gearbeitet. Die Hautoberfläche besteht aus einer Modelliermasse, die der originalen Hautstruktur einer Seekuh sehr nahe kommt. Die Arbeiten entstanden für das neue Jahresthema Meereskinder und sind eine weitere Ausstellungsstation im MEERESMUSEUM Stralsund.

In der freien Natur leben Dugongs – auf Deutsch Gabelschwanzseekühe – in flachen tropischen Gewässern des Indopazifiks. Sie sind Vegetarier und ernähren sich ausschließlich von Seegras. Ausgewachsen können diese Meeressäugetiere bis zu drei Meter lang, etwa 400 Kilogramm schwer und über 60 Jahre alt werden. Das Weibchen ist mindestens zehn Jahre alt, ehe es sein erstes Kalb austrägt, das anschließend 18 Monate lang gesäugt wird. Weibliche Dugongs sind sehr aufmerksame Mütter, die mit vogelähnlichem Zwitschern und hohen Quieklauten mit ihren Kälbern kommunizieren. Ein junges Kalb entfernt sich niemals weit von seiner Mutter und reitet häufig auf seinem Rücken. Die folgenden Geburten liegen drei bis fünf Jahre auseinander.

Kaum zu glauben, aber Seekühe (Sirenia) begründeten in der griechischen Mythologie die Legende von den Meerjungfrauen, welche durch betörende Gesänge die vorbeifahrenden Seemänner anlocken, um sie zu töten. – Heute sind die Tiere erheblichen Gefahren durch den Verlust von Seegraswiesen, Schiffskollisionen und Beifang, aber auch durch die intensive touristische Nutzung der tropischen Flachwasserbereiche ausgesetzt. Für ihren Schutz sind überregionale Maßnahmen erforderlich, um ihre sensiblen Lebensräume dauerhaft zu bewahren.