Rückblick auf vergangene Vereinsjahre

Vereinsjahr 2020

Unser Vereinsjahr startete mit der 29. Generalsversammlung mit detaillierten Ausführungen unserer Arbeit im Kalenderjahr 2019 und unsere Ziele in 2020.

Die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder lag bei 88. Unsere neue Geschäftsführerin, Ines Martin, Museumskuratorin für Krebse und Botanik, seit 1992 Mitglied, arbeitete sich in ihre Aufgaben ein und füllt sowie ergänzt durch frische Impulse die Vorstandsarbeit.

Auch Maria Kohn, Mitglied im erweiterten Vorstand, seit letztem Jahr dabei, entwickelte für Familien unser Kinderbuchleseprojekt (Termin: 20.02.2020 im MEERESMUSEUM).

In diesem Zusammenhang ein Aufruf an alle Mitglieder zur Mitarbeit im Vorstand im Wahljahr 2021.
Ihre Ideen, Ihre Aktivität bereichern unseren Verein und somit ist es ein Gewinn für alle Fördervereinsmitglieder.

An diesem Abend zählten wir 325,00 € Spendeneingänge. Allen Spendern ein herzliches Dankeschön!
Einen schöneren Abschluss der Veranstaltung konnten wir uns nicht wünschen.
Unser langjähriges Mitglied Holger Brydda und Ehegattin Elke Brydda wurden als Ehrenmitglieder mit feierlicher Übergabe der Ehrenurkunde unseres Vereins gekürt.

Allen fleißigen Helfern in Vorbereitung unserer Generalversammlung gebührt unsere Anerkennung.
(Text: Simone Krüger)

Vereinsjahr 2019

Zum festen Veranstaltungsplan für unsere Vereinskinder gehörte am 16.11.2019 unsere Plätzchenbäckerei. Zum 2.Mal fand unser Plätzchenbacken in maritimer Umgebung auf dem NAUTINEUM statt. Weihnachtliches Flair und Gemütlichkeit kam durch die schöne weihnachtliche Tischdekoration und den Geruch bei der Teigherstellung auf. Viele Bleche mit Ausstechformen von Haien, Kraken und Delfinen wurden gefüllt und es wurde dabei auch viel genascht. Unser 2.Plätzchenbacken im NAUTINEUM war auch dieses Jahr gut besucht. Es waren Vereinsmitglieder vom letzten Jahr dabei und erfreulich, auch neue Mitglieder. Nicht nur Mädchen wollten backen, auch Jungen trugen zu einer ausgewogenen Mischung der Altersstufen von 2-13 Jahren bei. Alle Kinder hatten Ihre Freude. Ein Vereinsmädchen berichtete ganz stolz: „Ich habe heute eine neue Freundin gefunden.“ Für uns ist dies Motivation genug, um Freude zu bereiten und ein gemütliches Beisammensein für unsere Kinder zu organisieren.

Wir danken den Muttis und Vatis für die Spenden, die an diesem Nachmittag zusammen gekommen sind. Unser Dank gilt auch der Familie Niemann, Carola Piehl und Elke Krüger, die in Vorbereitung und Durchführung fleißig geholfen haben.

Text: Simone Krüger

Das Vereinsjahr startete mit der 28. Generalversammlung. Die Tagesordnung war umfangreich und das Besondere an diesem Abend war die Staffelstabübergabe des Geschäftsführerpostens mit Wahl des neuen Vorstandes. Allen Teilnehmern unser Dank, denn die Anzahl der wählenden Mitglieder lag bei 104.

Der bisherige Geschäftsführer, Dr. Thomas Förster, kandidierte dieses Jahr nicht mehr und stellte sein Amt nach 12 Jahren intensiver Vereinsarbeit zur Verfügung. Wir danken ihm für die langjährige Arbeit. Er wird uns weiterhin als Vereinsmitglied fachkundig zur Seite stehen.

Als neue Geschäftsführerin konnten wir Ines Martin gewinnen. Frau Martin, Museumskuratorin für Krebse und Botanik, ist seit 1992 Mitglied. Sie unterstützte bereits seit vielen Jahren durch aktive Tätigkeiten unseren Verein. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und auf zukünftige Impulse. 

Erfreulich ist, dass zwei neue junge Vereinsmitglieder und zugleich Museumsmitarbeiter ihre Aktivitäten im erweiterten Vorstand ausüben werden: Maria Kohn und Andreas Kühl.

Einen Dank an alle fleißigen Helfer in Vorbereitung unserer Generalversammlung. 

Autorin: Simone Krüger

Mit einer besonderen Ehrung unseres Vereins, vertreten durch den 1. Vereinsvorsitzenden Matthias Wolters, begann im OZEANEUM Stralsund am 11. Januar das NEUE JAHR 2019.

Im Beisein von Vertretern des Bundes, des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Hansestadt Stralsund wurde eine neue 45-Cent-Briefmarke präsentiert - die Sonderbriefmarke "Der Schweinswal – gefährdete deutsche Walart".

Herrn Wolters wurde ein sogenanntes „weißes Album“ aus limitierter Auflage mit der Briefmarke überreicht. Es stellt eine besondere Anerkennung sowie Wertschätzung der Arbeit für unseren Verein dar und ist für jedes Mitglied in unseren Geschäftsräumen einzusehen.

Für die kommenden Jahre wird der Förderverein als 2. Stifter der Stiftung Deutsches Meeresmuseum die Museen in ihren Aufgaben, Leitbildern, Projekten sowie Zielstellungen weiterhin tatkräftig unterstützen.

Autorin: Simone Krüger

Exkursionen des Förderverein Deutsches Meeresmuseum e. V.

Erdölbergbau-Historie in Reinkenhagen

Bei stimmungsvoll trübem Novemberwetter trafen sich gut 30 Vereinsmitglieder zur diesjährigen Herbstexkursion am 12. November in Reinkenhagen bei Miltzow, um eindrucksvoll und sachkundig in Technik, Methoden und Erfolge der Erdölförderung in Vorpommern eingeführt zu werden. Dieses Exkursionsziel war ebenso wie das des Ryck-Sperrwerks in Greifswald-Wieck bereits mehrfach wegen der Corona-Auflagen verschoben worden. Die Organisation und Vorbereitung der Exkursion hatte unser Vereinsgeschäftsführer Peter Danker-Carstensen übernommen.
Am Rande von Reinkenhagen gelegen, wurde das Erdölmuseum mit einem Ausstellungsgebäude und umfangreichem Außengelände an der ersten Bohrungs- und Förderstätte des DDR-„Erdölbooms“ der 60er Jahre eingerichtet. In zwei Gruppen wurden die FDM-Mitglieder durch die mit vielen Originalexponaten des Erdölbergbaus und einem Funktionsmodell der Förderanlage ausgestatteten Räume geführt. Unter anderem waren Bohrkerne, Bohrmeißel und Proben des geförderten Öls zu sehen und zu riechen. Der Vorsitzende des Fördervereins Erdölmuseum Herr Dieter Landes und ein weiterer Fachmann und Vorstandsmitglied erläuterten sehr sachkundig Funktion und Geschichte(n) der Erdölgewinnung in Vorpommern. Dieter Landes selbst war Mitarbeiter der Erdölerkundung und -Förderung seit der ersten Stunde. Entsprechend konnte er mit Geschichten, Anekdoten und als Zeitzeuge die Besuchenden mit auf eine Zeitreise nehmen. Im Außengelände konnten wir die Originaltechnik mit Maschinen und Anlagen zur Erschließung und Förderung des begehrten Rohstoffes im Original bestaunen. Wir erfuhren, wie man ein Bohrloch bis auf Tiefen von mehr als 5000 Meter niederbringt oder mit Hilfe einer als „Pferdekopf“ bezeichneten Tiefenpumpe das Öl aus der Tiefe fördert. Noch heute wird bei Mesekenhagen Erdöl gefördert und zur Verarbeitung in die Raffinerie nach Schwedt verbracht. Die Mitglieder des FDM bedanken sich auf diesem Wege noch einmal bei den „Aktivisten“ des Erdölmuseums, das wir unseren Mitgliedern, die nicht dabei sein konnten, dringend empfehlen (www.erdoelmuseum-reinkenhagen.de).

 

Hochwasserschutz-Moderne im Sperrwerk Greifswald-Wieck

Nach etwa zwei Stunden ging es weiter nach Greifswald-Wieck. Nach einer individuellen Mittagspause in den Gaststätten am Wiecker Hafen stand die Besichtigung des Sturmflutsperrwerks an der Ryck-Mündung auf unserem Plan. Unser Vereinsvorsitzender und Leiter des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern (StALU VP) Matthias Wolters hatte uns als Hausherr des Sperrwerks die eindrucksvolle Besichtigung ermöglicht. Vor Ort übernahmen zwei Mitarbeiter des Sperrwerks, die Kollegen Goldenbogen und Nietsch, die Führungen zu Technik, Konzept und Funktionsweise dieses modernen Küstenschutz-Bauwerkes. Das Sperrwerk als größtes an der deutschen Ostsee schützt im Hochwasserfall die niedrig gelegenen Gebiete von Greifswald und der Ryck-Niederung vor Sturmhochwassern. Bei Hochwasser wird der im Grunde des Flusses eingebaute Schutzschild in den Fluss gedreht und somit die Durchfahrtsöffnung komplett verschlossen. Ergänzt wird das Sperrwerk durch erhöhte Deiche und große Stahl-Fluttore beidseitg des Sperrwerks, die im Hochwasserfall die Promenaden- und Straßenbereiche verschließen. Das 2017 fertiggestellte Sperrwerk ist nicht nur eine technisch hochkomplexe Anlage. Für Planung und Architektur wurde der Bauherr 2020 mit dem Deutschen Architekturpreis für technische Anlagen ausgezeichnet. Nach einer Einführung in die Funktionsweise des Sperrwerks startete die Führung in zwei Gruppen durch Maschinenraum, Funktionsgebäude, sowie Herz und Cockpit der weitgehend automatisch betriebenen Anlage. Zunächst ging es über 7,5 Meter tief hinunter durch einen Gang unterhalb des Flussbettes auf die andere Seite des Flusses. Dort zeigte uns Herr Nietsch die Funktionsweise der großen Fluttore. Danach ging es in einen Nebenraum im Deichkörper, in dem tonnenschwere Sperrbalken gelagert sind, die bei Havarien oder Inspektionen mit Kränen aus dem Gebäude gehievt werden, um den Fluss um das Sperrwerk abzusperren, damit man dann Reparaturen oder Inspektionen vornehmen kann. Im Sperrwerk selbst wird durch gigantische Hydraulikstempel der Sperrschild aus dem Flusssohlenbereich in die Wassersäule gedrückt, um das Sperrwerk bis zur Deichhöhe wasserdicht abzuschließen. Zurück auf der östlichen Seite des Bauwerkes konnten wir einen Blick in die Notfallzentrale werfen, wo Notstromgeneratoren dafür sorgen, dass auch bei Stromausfall der Betrieb gesichert ist. Im Steuerraum hoch über dem Sperrwerk erfolgt im Hochwasserfall die Bedienung der Anlage, bzw. bei Normalbetrieb die Begleitung des Schiffsverkehrs durch das Sperrwerk nach Wieck und Greifswald. Die Exkursionsteilnehmer dankten Herrn Wolters und seinen Mitarbeitern für die eindrucksvolle Erläuterung dieses einzigartigen Bauwerkes.


Text: Jochen Lamp

Gelungene Frühjahrsexkursion zu den Königsstühlen auf Rügen

Nach langer Zeit ohne gemeinsame Veranstaltungen und bei herrlichstem Frühjahrswetter haben sich am 14. Mai 2022 44 Vereinsmitglieder vor dem Nationalparkzentrum Königsstuhl in der Stubbenkammer eingefunden, um ein spannendes und informationsreiches Programm in zwei Besucherzentren im Raum des Nationalparks Jasmund zu erleben: Der Vormittag war dem Königsstuhl in der Stubnitz gewidmet, wo es galt, noch einmal die Besucherplattform auf dem Königsstuhl zu erleben, bevor sie dann endgültig Anfang Juli für BesucherInnen nicht mehr zugänglich sein wird. Frau Gesine Häfner führte die 2 Gruppen unseres Vereins auf den Königsstuhl und erläuterte das Projekt „Königsweg“ – eine einige Meter über den Königsstuhl ragende, barrierefreie schwebende Plattform, auf der man über den Königsstuhl, die Kreideküste und natürlich die Ostsee schauen kann. Das Projekt wird gerade gebaut, die Besucher können aber schon jetzt in einer dreidimensionalen Ansicht mit einer entsprechenden Brille empfinden, wie man ab Herbst diese Ausblicke erleben kann. Der zweite Programmpunkt des Vormittags war ein Einblick in die Neugestaltung der Ausstellung des Nationalparkzentrums Königsstuhl. Jochen Lamp, gab in einer Präsentation einen Eindruck von den neuen Elementen und Änderungen, die die Besucher dann wohl im Laufe des kommenden Jahres erleben können. Drei Räume werden völlig neugestaltet, auch im Außengelände wird es viele Neuerungen geben, ebenso wie die „Kinderreise“ durch die Ausstellung noch anfassbarer werden wird. Mit einem Rundgang durch einen Teil der Ausstellung konnten sich unsere ExkursionsteilnehmerInnen einen Eindruck machen, wie die Situation heute und künftig sein wird. Ein besonderer Dank gilt Gesine Häfner und Leiter des Zentrums, Mark Ehlers, der dafür gesorgt hat, dass wir unbürokratisch und gut versorgt als Gäste des Zentrums empfangen wurden.

Nach dem Mittagessen im Bistro des Zentrums ging es auch schon weiter zum Nachmittagsprogramm - dem Kreidemuseum Gummanz mit dem „kleinen Königsstuhl“ am Rande des Kreidebruchs. Hier empfing uns Dr. Peter Dietrich, Leiter des Kreidemuseums. Er führte uns sachkundig und anschaulich in 2 Gruppen nacheinander durch die umfangreiche Ausstellung. Hier geht es um die historische und aktuelle Gewinnung von Kreide und ihre Verwendung; weitere Schwerpunkte sind die reichhaltigen Fossilien in der Kreide und Geologie und Geschiebe in der Kreide und an der Küste. Der Rundgang vorbei an historischen Arbeitsgeräten ließ erahnen, wie hart die Arbeit im Kreidebruch war. Der Weg hoch zum Kleinen Königsstuhl schloss den Nachmittag ab und entlohnte die kleine Mühe des Aufstiegs mit Weitblicken über die Rügener Landschaften bei leuchtend gelben Rapsfeldern und blauem Himmel. Dr. Dietrich sei hier nochmals für die tolle Führung durch die Ausstellung gedankt! Es war eine Freude, zu sehen, wie alte und neue Vereinsmitglieder, SeniorInnen und Familien gleichermaßen diesen Tag als Vereinstag genießen und vielleicht eine Anregung für einen vertieften Besuch dieser Einrichtungen an den Königsstühlen mitnehmen konnten. Die Exkursion wurde, geplant, organisiert und durchgeführt vom langjährigen 2. Vereinsvorsitzenden Jochen Lamp.

Wasservögel, Salzwiesen und Kraniche

Endlich war es soweit, wir konnten nach den pandemiebedingten Einschränkungen eine Herbstexkursion anbieten und planten einen Ausflug am 2. Oktober 2021 in den Polder Drammendorf in der Nähe von Rambin auf Rügen. 20 Vereinsmitglieder hatten sich trotz des wechselhaften Wetters am Treffpunkt neben dem neuen Feuchtgebiet „Polder Drammendorf“ eingefunden. Jochen Lamp, stellvertretender Vorsitzender unseres Vereins, hatte zur Exkursion eingeladen und erläuterte das gerade abgeschlossene „Wiedervernässungsprojekt Polder Drammendorf“ bei einem Spaziergang in die Polderflächen und bei Zwischenstopps zum Beobachten von Hunderten von Wasservögeln.

Die etwa 100 Hektar große Polderfläche war bis Ende 2019 60 Jahre lang eingedeicht und künstlich entwässert gewesen. Der dort vorhandene Moorboden ist in dieser Zeit durch Zersetzung um 60 cm gesunken. Der WWF Deutschland und die OSTSEESTIFTUNG haben in den Jahren 2016-19 im Rahmen des Projektes Hotspot Schatzküste des Bundesamtes für Naturschutz die Planung und Umsetzung des beispielhaften Renaturierungsprojektes verwirklicht. Ziel war nicht nur die Schaffung eines Wasservogelparadieses, sondern die Wiederherstellung von seltenen Salzgrünlandwiesen in einem nun höchst amphibischen Lebensraum. Im Rahmen dieses Projektes wurde der alte Boddendeich zurückgebaut und ein neuer Deich weiter rückwärts gebaut, der die Landwirtschaftsflächen hinter dem Polder schützt. An der Stelle, wo bereits in den vergangenen Jahrhunderten ein großer Priel für Zu- und Ablauf der Boddengewässer bei Wasserstandsschwankungen sorgte, wurde ein neuer Deichdurchstich angelegt - mit einer etwa 60 cm tiefen, 30 m breiten Rinne. Hier folgt nun der Wasserstand im Polder den Schwankungen im Bodden. So stehen dann auch bei Hochwasser ein Großteil der Flächen unter Wasser, bei Niedrigwasser fallen große Bereiche trocken. Durch die Vernässung wird auch der Moorschwund gestoppt – immerhin werden auf dieser Fläche pro Jahr 2.600 Tonnen CO² gespeichert.

Auf dem Spaziergang konnten wir, gut ausgestattet mit Fernrohren (Spektiv), die Wasservögel beobachten. Nachdem wir doch schon von einem heftigen Regenschauer durchnässt waren, unternahmen wir nach einem kurzen Aufenthalt in den Autos einen zweiten Versuch, wobei wir dann unter Führung bis an den Durchstichkanal wanderten. Zwischenzeitlich konnten wir einen Blick auf die zahlreichen Wasservögel (Graugänse, diverse Enten, Brachvögel, Kiebitze und Alpenstrandläufer) werfen und auch öfter die Seeadler beobachten, die die Vogelschwärme zum Auffliegen brachten. Gegen 17.30 Uhr ging es dann zurück zum Parkplatz, wo wir am Rande des Polders die Kranichschwärme erwarten konnten. Kurz nach 18 Uhr tauchten dann auch erst nur einzelne kleine und später große Trupps mit ihren Trompetenrufen auf, um geschützt vor Räubern ins Flachwasser des Polders zu landen. Nach Abschluss dieses Naturspektakels ging es zurück zu den Autos – mit dem guten Gefühl, neben den gemeinsamen Naturerlebnissen sich auch mal wieder persönlich getroffen und ausgetauscht zu haben.

Text Jochen Lamp, Fotos: Matthias Wolters, Holger Brydda.

Unsere Herbstexkursion führte uns diesjährig in den Nationalpark Jasmund, dem kleinsten Schutzgebiet Deutschlands auf der Insel Rügen.
 Auf einer Gesamtfläche von 3.030 ha entfaltet sich hier die Natur weitgehend ungestört und möglichst ursprünglich.

Die Kreidefelsen, das Meer und der Buchenwald – UNESCO-Weltnaturerbe - sind die prägenden Merkmale dieser einzigartigen Landschaft. Sie bieten zusammen ein Naturschauspiel zu allen Jahreszeiten mit unnachahmlichem Reiz. Diesen Scharm dieses Landstiches zu erleben und gleichzeitig Wissenswertes mitzunehmen, war Ziel dieses Tages.

Eine besondere Faszination stellt Rügens Kreideküste dar. Schon Dichter, Maler und Musiker ließen sich von der Kreideküste inspizieren. Einen kleinen Einblick in die einzigartige Schönheit der Landschaft gewannen alle Teilnehmer im Besucherzentrum des Nationalparks mit dessen Ausstellungsfläche auf 2000m² und die Besichtigung des Königsstuhls. Der Name lässt sich auf ein geschichtliches Ereignis im Jahre 1715 zurück führen. Der schwedische König Karl XII. leitete von dieser Stelle aus ein Gefecht gegen die Dänen. Das Gefecht ermüdete der Herrscher derart, dass er sich einen Stuhl bringen ließ.

Der Tag war weiter gefüllt mit interessanten Themen zur Entstehung und der Geologie der Nationalparks. Klimatische Aspekte wurden auch erörtert. Das umfassende Spektrum reichte von naturnahen Ökosystemen über Kenntnisse artenreicher Vegetation der Fauna und Flora im Schutzgebiet.

Das 2004 eröffnete Besucherzentrum feierte 2019 sein 15-jähriges Bestehen. Unsere Mitglieder informierten sich umfassend über den Aufbau und Entwicklung des Zentrums. Mark Ehlers, Geschäftsführer des Besucherzentrums, gewährte einen Blick hinter die Kulissen.

Ein interessanter und lehrreicher Tag ging zu Ende.

Text: Simone Krüger

Die reizvolle Natur verband uns bei dieser Wanderung im Biosphärenreservat Südost-Rügen, einerseits mit dem Blick auf das Ökosystem Wald, auf bizarre Wurzeln, besonderen Wuchsformen oder zarter Moospolster auf der Rinde der Bäume, andererseits mit geschichtlichem Hintergrund des Inselfürsten Malte zu Putbus.

Nostalgisch begannen wir den Tag auf Schienen mit dem Rasenden Roland zum Jagdschloss Granitz.

Bereits schon auf dem Weg zum Schloss tauschten wir unsere Gedanken aus. Themen wie Küstendynamik, Fragen wie „ Kommunizieren die Bäume miteinander?“ oder „Was macht das geheime Leben der Bäume aus?“ um nur einige zu nennen, standen hierbei im Mittelpunkt. Dabei fiel der Name des Buchautors und ehemaligen Försters, Peter Wohlleben. Er zeigt das Ökosystem Wald aus einer völlig neuen Perspektive auf. Beruhend auf seinen eigenen Erfahrungen bietet er Unmengen an Diskussionsstoff.

Im verflochtenen System Wald, dass die meisten Individuen einer Art und eines Bestandes miteinander verbindet, entdeckten wir die Vogelnestwurz, die Frühlingsplatterbse und Waldmeister.

Fachkundig geführt, von unserem Ranger, Thomas Papke, erfuhren wir eine Menge an Wissen, welches er uns aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz anschaulich, einprägsam und eingängig an uns weitergab.

Lebendige Geschichte des Inselfürsten, Malte zu Putbus, wurde uns von der Museumspädagogin, Frau Heine, Schloss Granitz, nahe gebracht. Gedanklich gingen wir mit auf die Reise zur Geschichte des Jagdschlosses, zur Bauarchitektur bis hin zu den Schicksalsjahren des einst luxuriös ausgestatteten Jagdsitzes der Putbuser Fürstenfamilie. Mit weiten Blicken vom Mittelturm der ehemaligen Residenz genossen wir alle die einmalige Aussicht über die Insel Rügen bis zur Binzer Bucht. Unsere anschließende Wanderung durch die Granitz verband die Schönheit des Landstriches im Biosphärenreservat Südost-Rügen mit den Bildungsinhalten "Finnischer Krieger" und der "Waldhalle".

Ergänzend zur Schönheit erfuhren wir von sagenumwobenen Legenden und Mythen des „Schwarzen Sees“. Der nährstoffarme See zählt zu den sehr seltenen Gewässertypen ohne Zu- und Abfluss, sogenannter Kesselsee.

Endpunkt der ca. 6 km langen Wanderung war die Seebrücke Sellin, die bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf die Kreideküste Jasmund bietet.

Diese Wanderung zusammen, begleitet von den wärmenden Sonnenstrahlen war ein schöner Anlass, um gemeinsam zu plauschen, uns auszutauschen und einen ansprechenden Tag miteinander zu verbringen.

Ein besonderes DANKE gilt unserer Begleitung, Thomas Papke, Ranger im Biosphärenreservat Südost-Rügen.

Autorin: Simone Krüger

Unter der Thematik "Auf den Spuren von Otto Dibbelt" führte unsere mehrtägige Herbstexkursion nach KOLBERG/KOŁOBRZEG. Dr. Peter Danker-Carstensen und Anne Paschen informierten über die Provenienzforschung am Deutschen Meeresmuseum Stralsund, unterstützt durch unseren Förderverein.

Im Mittelpunkt stand das Leben und Wirken von Dr. Otto Dibbelt (geb. 05.07.1881 Stralsund, gest. 09.05.1956 Stralsund) in Kolberg in den Jahren 1925 - 1935. Dibbelt war Biologe, Pädagoge und zu Beginn der 1950er Jahre Gründer des Naturmuseums in Stralsund, dem Vorgängermuseum des heutigen Deutschen Meeresmuseums.

Die Exkursion in deutschsprachiger Führung durch Kolberg bot unseren Vereinsmitgliedern Wissenswertes rund um die Person Dibbelts verbunden mit Sehenswürdigkeiten des Seebades. Die ehemalige Hansestadt Kolberg entwickelte sich bis 1933 zu einem der größten deutschen Ostseebäder. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist Kolberg See-, Moor- und Solebad und bis heute ein beliebtes Ausflugsziel an der Ostseeküste.

Auf der Rückreise wurde ein Stopp in Anklam für einen Besuch des Otto-Lilienthal-Museums eingelegt. Es zeigt zahlreiche Flugapparate und beschreibt, wie aus dem alten Menschheitstraum vom Fliegen die Geschichte des Flugzeugs wurde.

Die Fahrt wurde in Zusammenarbeit mit unserem Vereinsmitglied Otto Möller Omnibus-Unternehmen (Inh. Torsten Möller e. K.) durchgeführt. 

Autorin: Simone Krüger (Vereinssekretariat)

Unsere gemeinsame Exkursion zur Insel Vilm wurde durch die wärmende Frühlingssonne und wolkenloses Wetter eingeläutet. Somit begann der Tag mit guter Laune zum Genießen - ganz unter dem Thema „Frühlingserwachen auf der Insel Vilm“. Die Insel gehört zu einem der wenigen wunderschönen naturbelassenen Orte. Namentlich leitet sich Vilm vom slawischen ilumu ab und bedeutet Ulme. Nicht nur der Name versprach Verborgenes. Interessante Entdeckungen waren für Jedermann dabei.

Bei der Ankunft nach der Überfahrt wurden wir von zwei nistenden Schwanenfamilien empfangen; auf dem Wasser sahen wir Brandgänse. Die Möwen zogen ihre Kreise. Mit Fernrohren ausgestattet, beobachteten wir die Vögel auf dem Wasser und freuten uns auf nähere Bestimmung der Art. Gänsesänger waren auch dabei.

In Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Südost-Rügen konnten wir Ranger, Thomas Papke, gewinnen, der unsere Wanderung begleitete, sachkundig auf jede Frage einging und seine Ausführungen mit lustigen Geschichten von Fuchs Felix und den Wildschweinen auf der Insel umrahmte.

Er begann mit Erklärungen zu den wenigen Häusern, die heute von Naturschutzeinrichtungen und als Tagungshäuser auf der Insel genutzt werden. Haus Nr. 2, das "Honecker-Haus", stieß bei uns auf besonderes Interesse. 1984 wurde es restauriert und modern ausgestattet. 1989 folgten die anderen 15 Häuser.

Es war eine Freude, die Farbenpracht der Buschwindröschen, weiß und rosa, als flächendeckenden weißen Teppich auf dem Waldboden wahrzunehmen, Kräuter zu bestaunen und zu bestimmen, Gerüche von Bärlauch und von Moschuskraut einzuatmen, selbst den Seeadler zu hören. Der Wunsch einen Seeadler zu sehen, blieb. Auf halber Strecke sahen wir ihn und er beschenkte uns mit seinem graziösem Flug. Eine kleine Geschichte ließ unser Ranger gleich über das Jagdverhalten vom Adler und den Kormoranen einfließen.

Wir lauschten gespannt den Ausführungen dazu, ergänzend zu den Küstenformen und saugten die unterschiedlichen Färbungen der See ein. Es bot sich uns ein ungewöhnliches Bild. Mehrere Streifen grünlicher Färbung abwechselnd mit dem schönen Blau des Wassers wurden in Fotos festgehalten.

Auf unserem Weg musste so manche Hürde überwunden werden. Umgestürzte Bäume vom Wind, von den Schneemassen der letzten Monate hinterließen ihre Spuren. Der Wald, ein Wunder der Natur, wählt jedoch immer wieder schöne ungewöhnliche Formen, dicke Wurzeln verzweigen sich am Waldboden und seine Schönheit erscheint in voller Pracht. Die Sonne blinzelte durch die Baumkronen. Für alle sicherlich eine wundervolle Inspiration. Knorrige Eichen, 400 Jahre alt, mit ausgeprägter Rinde könnten wohl viele Geschichten erzählen, eingeschlossen von Seeschlachten und Besetzungen der Ländereien.

Inwieweit liegt schwedischer und dänischer Einfluss auf der Insel vor? Wie wird das Wasser in die obersten Kronen der Bäume transportiert? Was macht der Mutterbaum mit den Nachkömmlingen, wenn nicht mehr genügend Licht auf den Waldboden gelangt? Warum finden wir Zapfen unter einem Laubbaum? Wie gelangen sie dorthin? Die Antworten sind in unserer Natur selbst begründet; andere physikalisch zu erklären. Einiges bleibt bis heute ein Geheimnis und immer wieder spannend. Gelernt haben wir alle etwas Neues.

Der Ausblick nach Mönchgut, Alt Reddevitz, Klein Zicker und Groß Zicker, zum Ruden war phantastisch. In Richtung Putbus und Lauterbach sahen wir eine Schwanenschule. Robben konnten wir leider zu diesem Zeitpunkt nicht mit unserer Kamera einfangen. Der Eisvogel hatte es ganz eilig und entschwand geschwind unseren Blicken. Rehe hinterließen ihre Spuren im Sand, die ganz aufmerksame Mitglieder entdeckten. Eindrucksvoll bot die Kirschpflaume ihr Antlitz dar, ein niedriger breiter Baum oder Strauch mit weißer Blütenpracht. Die drei Stunden vergingen wie im Fluge, für die vielen Eindrücke zu kurz.

Nach einer mittaglichen Stärkung ging unser Ausflug weiter nach Goor ins Waldgebiet, welches meist aus Stieleichen und Rotbuchen besteht. Wir fanden auch Hainbuchen, die durch ihren geschlängelten Wuchs auffielen. Namentlich ist Goor auch slawischen Ursprungs und weist auf ein Stück Landschaft mit hügeligem Charakter hin. Historische Hintergründe berichtete der Ranger vom Badehaus Goor; er zeigte uns das Moschuskraut sowie Märzveilchen, Lerchensporn, Windröschen und auch den Weißwurz.

Der Abschluss aber war an Pracht nicht zu übertreffen. An einer Lichtung angekommen, sahen wir eine riesige Eiche, die uns in den Bann zog – Schirmeiche Goor als Naturdenkmal. Groß und mächtig, breite Krone, gewaltiger Stamm, überwältigend stand sie da – jedoch tot. Und trotzdem bietet sie noch Lebensraum und Futterquelle für den Specht, den Kleiber, Fledermäuse und viele andere Tiere. Das Glück war uns hold. Bei genauem Hinsehen erkannten wir zwei Kleiber, klein und fleißig bei der Futteraufnahme.

Nichts bleibt bestehen, alles unterliegt der ständigen Veränderung durch Sonne, Wind und Wasser. Innerhalb eines halben Jahres konnten wir am Beispiel eines Baumes den natürlichen Verfall nachvollziehen. Jedoch sorgt die Natur immer wieder für NEUES Leben. Erstaunlich was die Natur an Farben und Pracht hervorbringt, wenn wir Menschen sie einfach unberührt lassen.

Autorin: Simone Krüger (Vereinssekretariat)

Die Greifswalder Oie, "kleine Insel" aus dem Niederdeutschen übersetzt, ist eine Insel in der südlichen Ostsee in unserem schönen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Das etwa 54 Hektar große Eiland in der Pommerschen Bucht ist die östlichste deutsche Insel in der offenen Ostsee. Der darauf befindliche Leuchtturm hat den gleichen Namen. Die Insel wird oft auch als das "Helgoland der Ostsee" bezeichnet, da sie weiter vom Festland entfernt ist als andere deutsche Ostseeinseln.

Zu diesem schönen Ort unternahmen wir unsere Vereinsfahrt. Sowohl die Überfahrt als auch der Spaziergang zum Leuchtturm boten allen Vereinsmitgliedern Gelegenheit für interessante Gespräche und persönliches Kennenlernen. Geographische Kenntnisse wurden ausgetauscht und es wurde gefachsimpelt.

Für Fotoliebhaber bot die einzigartige Insellandschaft zahlreiche Motive, die so auf dem Festland kaum zu finden sind. Zudem gab es wunderbare Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Seien es die Robben, die entspannt auf strandnahen Steinen faulenzten, die Vogelwelt und nicht zuletzt die überaus zahlreichen Weinbergschnecken, die sich selbst im Liebesspiel von uns Menschen nicht stören ließen.

Interessant war auch der Vortrag eines sehr kundigen Mitarbeiters des Vereins Jordsand e. V., der die Insel im Auftrag des Landkreises Vorpommern-Greifswald verwaltet und in einem ehemaligen Hotel ein Infozentrum betreibt. Von den meist ehrenamtlichen Mitarbeitern werden umfangreiche Landschaftspflegearbeiten durchgeführt. Die Hauptaufgabe des Vereins besteht aber im Beringen von Zugvögeln, die in speziellen Netzen gefangen und dann einzeln dokumentiert werden.

Autorin: Simone Krüger (Vereinssekretariat)